EZ – was ist das?
Ein Beitrag von Julia Seitz, Januar 2019
Unter EZ – der Abkürzung für Entwicklungszusammenarbeit – versteht man die Zusammenarbeit von Bundesregierung und Entwicklungs- und Schwellenländern sowie Akteuren aus Privatwirtschaft und Zivilgesellschaft in Deutschland sowie in den Partnerländern. Sie findet also sowohl auf der staatlichen Regierungsebene als auch zwischen zivilgesellschaftlichen Partnern bzw. Unternehmen und in wechselnden Kombinationen statt.
Ein weites Feld
In der EZ geht es darum, globale Herausforderungen anzugehen oder ganz konkret mit Entwicklungs- und Schwellenländern an ihren oder an den gemeinsamen Herausforderungen zu arbeiten – und zwar partnerschaftlich, auf Augenhöhe. Die EZ umfasst Themen wie Bildung, Gesundheit, Umwelt oder Klimawandel. Zudem geht es um Kooperationen und Netzwerke, die nötig sind, um die EZ-Themen umzusetzen. Dabei geht es nicht nur um die Auslandsarbeit – auch im eigenen Land kann man für die EZ tätig werden, zum Beispiel mit entwicklungspolitischen Informations- und Bildungsprogrammen, Schulprojekten oder ähnlichem.
Globale Ziele
Seit Herbst 2015 bilden die 17 nachhaltigen Entwicklungsziele der Vereinten Nationen den Handlungsrahmen der EZ. Sie werden auch Sustainable Development Goals, kurz SDGs, oder Global Goals genannt. Die Themen, die sich dahinter verbergen, waren natürlich auch vor 2015 schon zentral. Aber mit den SDGs hat sich die Menschheit auf diese 17 Ziele geeinigt. Wir stehen alle gemeinsam dafür ein, sie zu erreichen.
Stiftungen und die EZ
Stiftungen und andere Non-Profit-Organisationen (NPOs) bilden einen wichtigen Bestandteil der Zivilgesellschaft und sind unverzichtbare Akteure bei der Bewältigung gesellschaftlicher Herausforderungen. Es gibt viele Überschneidungen zwischen dem Engagement von Stiftungen und den Zielen der EZ. Hier wollen sich Menschen für globale Ziele einsetzen oder tun dies bereits. Vor allem kleinere Stiftungen oder NPOs haben allerdings manchmal keine eigenen Strukturen oder Netzwerke im Ausland. An dieser Stelle ist partnerschaftliches Zusammenarbeiten enorm wichtig: Durch die Zusammenarbeit mit anderen zivilgesellschaftlichen oder staatlichen EZ-Organisationen können Stiftungen und NPOs von der Umsetzungsexpertise und den Netzwerken vor Ort profitieren.
Ein Wald voller Potenziale
Bei der Vielzahl an Akteuren, Themen und Instrumenten kann man schon mal den Wald vor lauter Bäumen nicht sehen. Information zu dem Themenkomplex EZ findet man beispielsweise bei der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit GIZ, bei Engagement Global, beim Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) und bei vielen anderen Akteuren.
Zur Autorin
Julia Seitz ist Projektmanagerin bei der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH. Bis Juli 2019 war sie für zwei Jahre vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) als EZ-Scout ins Haus des Stiftens entsandt, wo sie als unabhängige Expertin im Themenbereich Entwicklungszusammenarbeit tätig war.
Foto: Rawpixel, stock.adobe.com
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