Vier Fragen, ein Beirat
Dr. Manfred Koch darüber, worauf es in der Vermögensanlage ankommt.
Im Anlagebeirat der Vermögenspooling-Fonds begleiten und steuern Finanzexperten, die von den großen gemeinnützigen Investoren entsandt werden, die Weiterentwicklung der Fonds. Zum Beispiel Dr. Manfred Koch von der Don Bosco Stiftung.

Was ist Ihre Verantwortung gegenüber der Don Bosco Stiftung?
Ich bin seit 2003 im Vorstand der (rechtsfähigen) Don Bosco Stiftung und daneben noch im Vorstand diverser Treuhandstiftungen, die der Don Bosco Stiftung angegliedert sind. Nach der Auflage der drei Vermögenspooling-Fonds bin ich in den Anlagebeirat berufen worden, sozusagen als Vertreter der Interessen der Don Bosco Stifter und Stifterinnen, die in den Vermögenspooling-Fonds 3 investiert haben.
Welche Erfahrungen haben Sie im Finanzbereich?
Seit rund 40 Jahren bin ich als Rechtsanwalt in Entscheidungsfunktionen tätig, beispielsweise als Syndikus einer deutschen Großbank, als Assetmanager einer deutschen Versicherungsgruppe und als Geschäftsführer mehrerer in- und ausländischer Immobiliengesellschaften. Als selbstständiger Rechtsanwalt berate ich vor allem im Bereich Vermögensanlagen. Des Weiteren bin ich stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Don Bosco Stiftung.
Worauf kommt es derzeit in der Vermögensanlage an?
Seit der Finanzkrise hat sich die Situation an den Kapitalmärkten grundlegend verändert. Das Renditeniveau sowohl für Anleihen staatlicher und öffentlicher Emittenten wie auch für Unternehmensanleihen ist nicht nur stark gesunken, sondern liegt für z. B. 10-jährige Bundesanleihen derzeit bei ca. minus 0,30. Das heißt, im Anleihesegment ist zur Zeit nach Kosten nichts zu verdienen. Anleihen, die z. B. gemäß dem Rating von S&P schlechter als BBB- bewertet sind, erzielen zwar noch höhere Renditen, allerdings um den Preis eines höheren Ausfallrisikos wegen schlechterer Bonität der Emittenten. Langfristig gesehen bringt diese Situation für Mischfonds, die sowohl in Aktien als auch in Renten investieren, Probleme mit sich, da der Fonds nur im Aktienbereich Rendite erzielen kann, die je nach Gewichtung der Aktien- bzw. Anleihequote in den Fonds, dann die einzige Ertragsquelle des Fonds darstellt. Sofern das Zinsniveau in den kommenden Jahren sich nicht erholt, besteht die Gefahr, dass Fonds mit einer geringen Aktienquote bzw. wenn der Aktienmarkt einbrechen sollte, aus der Substanz ausschütten müssen.
Würden Sie den Vermögenspooling-Fonds einem Freund empfehlen?
Empfehlungen gebe ich grundsätzlich nicht, da ich aus Erfahrung prinzipiell Privates von Geschäftlichem trenne. Ich sehe keinen Sinn darin, eine Freundschaft mit Empfehlungen, die nicht vollumfänglich das treffen, was der andere Teil sich vorstellt oder erwartet, zu belasten. Ich bin aber sehr gerne bereit – und habe das auch bereits getan –, die Ausrichtung des Vermögenspooling-Fonds 3 Interessenten zu erläutern. Einige davon haben mittlerweile auch Anteile erworben.
Vielen Dank für das Gespräch.
Foto Dr. Koch: Marion Vogel
Foto Beitrag: m.mphoto, stock.adobe.com
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