Kommunikationskultur – Teil 2
Newsletter-Beitrag, August 2018
In Teil 1 der Artikelreihe „Kommunikationskultur fördern“ beleuchtete Gastautor Matthew Couto, wie wichtig eine Kultur der Kommunikation ist und welche Rolle die Führungsebene in Ihrer Organisation dafür spielt. Im zweiten Teil geht es um Kreativität, Ehrlichkeit, Tipps für eine effektive Kommunikation und den Einsatz von Online-Tools.
Ein Artikel von unserem Partner TechSoupCanada, Gastautor Matthew Couto, freier Journalist und Autor
3. Raum für Kreativität
Wir neigen dazu, Kreativität zu romantisieren. Wir glauben, dass brillante Ideen aus einem inspirierten Moment kommen. Doch: Nichts könnte weiter von der Wahrheit entfernt sein.
„Kreativität geschieht nicht mit einem brillanten Blitz, sondern durch eine Kettenreaktion vieler kleiner Funken während der Umsetzung einer Idee“, schreibt Douglas Eby. Es gibt „Tonnen von (schlechten) Ideen. Der Trick besteht darin, alle Ideen zu evaluieren und die schlechten gnadenlos zu verwerfen. Aber sogar schlechte Ideen können nützlich sein.“
Wahre Kreativität entsteht durch fortwährende, harte Arbeit und kann nur in einem Umfeld gedeihen, in dem sich die Menschen sicher genug fühlen, um zu versagen. Durch die Förderung einer offenen Kommunikation fühlen sich die Mitarbeiter wohl, wenn sie ihre Ideen äußern oder umsetzen, selbst wenn sie sich als erfolglos erweisen. Dies ermöglicht Trial-and-Error und schafft Raum für Innovationen innerhalb Ihrer Non-Profit-Organisation.
4. Unbarmherzige und ehrliche Kommunikation
Es gibt keinen einfachen Weg, eine Kultur der Kommunikation zu schaffen. Man muss eben gnadenlos ehrlich sein, wenn man kommuniziert – und das durchgehend. Das bedeutet nicht, taktlos oder unhöflich zu sein! Sie dürfen durchaus darüber nachdenken, was Sie sagen wollen, und dies dann in einen respektvollen und diplomatischen Rahmen bringen. Aber der Punkt ist es, nicht um das Thema herumzutanzen, sondern exakt zu sagen, was Sie meinen – auch wenn Ihnen die Situation unangenehm ist.
„Leider vermeiden die meisten Menschen Unbehagen. Ich meine, sie vermeiden es wirklich. Beim ersten Anzeichen von Unbehagen laufen sie so schnell wie möglich in die andere Richtung. Das ist vielleicht der größte limitierende Faktor für die meisten Menschen, und der Grund, warum sie ihre Gewohnheiten nicht ändern können“, meint Leo Babauta, Blogger von zenhabits.
Meistens sitzen Sie und Ihre Kollegen im selben Boot. Wenn Sie das Gefühl haben, ein Problem anzugehen, fühlen Sie sich verwundbar und die Chancen stehen gut, dass sich Ihre Kollegen genauso fühlen, wenn Sie das Problem ansprechen. Betrachten Sie diese unbequemen Momente als Gelegenheit, sich mit Ihren Kollegen zu vernetzen, aus verschiedenen Perspektiven zu lernen und zu wachsen.
Wie bei den meisten Dingen ist der schwierigste Teil der Einstieg, das heißt, das Thema anzusprechen! Die eigentliche Diskussion und Lösung findet statt, sobald das Eis gebrochen ist.
5. Tipps für eine effektive Kommunikation
Hier einige gute Hinweise aus der modernen Psychologie, die Sie in Ihre Form zu kommunizieren, einbinden können, um einerseits besser zu verstehen und andererseits besser von Ihren Kollegen verstanden zu werden.
- Sag, was du meinst und meine, was du sagst! Seien Sie direkt und ehrlich, tanzen Sie nicht um das Thema herum und spielen Sie keine Spielchen.
- Nicken Sie, lächeln Sie oder machen Sie gelegentlich positive Äußerungen oder geben Antworten, die Ihrem Gegenüber signalisieren, dass Sie aufmerksam sind.
- Warten Sie – ohne zu unterbrechen – ab, bis Ihr Gesprächspartner einen Gedanken abgeschlossen hat, und bringen erst dann Ihre eigenen Ideen vor.
- Wenn Sie sich nicht sicher sind, ob Sie die Botschaft verstehen, stellen Sie Fragen und bemühen sich um eine Klärung.
- Beschreiben Sie in eigenen Worten, was Sie gehört haben, damit der Absender sicher sein kann, dass Sie ihn richtig verstanden haben.
- Bitten Sie um Feedback, um sicherzustellen, dass die von Ihnen übermittelte Botschaft korrekt angekommen ist.
6. Einsatz von Online-Kommunikationstools
Online-Kommunikation ist zu einem Standardbestandteil des modernen Arbeitsplatzes geworden. E-Mails sind zwar unerlässlich, aber ausschließlich diese Form zur internen Kommunikation zu verwenden, führt oft zu Verwirrung, wenn eigentlich viele Gespräche geführt werden müssten.
Es wird schwierig, den Überblick zu behalten, welche E-Mail-Threads welche Aufgaben enthalten, und so fallen unweigerlich Dinge unter den Tisch. Hierbei können Online-Kommunikationstools helfen. Mit diesen Tools können Sie für jede Ihrer relevanten Aufgaben oder Teams einen anderen Diskussionsfaden erstellen.
Wenn Sie beispielsweise an einer bestimmten Marketingkampagne arbeiten, können Sie einen Thread für diese Kampagne erstellen und alle Beteiligten einbeziehen. Auf diese Weise wird die gesamte Kommunikation im Zusammenhang mit dieser Kampagne an einem Ort aufbewahrt, getrennt von anderen Gesprächen.
Gleichzeitig können Sie einen allgemeinen Thread für Ihr gesamtes Team haben, einen für das Marketingteam, einen für jedes andere Projekt (und mehr), so dass Ihre gesamte Kommunikation aufgeteilt ist und Sie nur relevante Informationen verteilen und erhalten. Online-Kommunikationstools halten die Dinge schlank und organisiert und helfen den Teammitgliedern, ihre Aufgaben zu bewältigen.
Zu effektiv um zu scheitern
Die Etablierung einer Kommunikationskultur bei Ihrer Organisation erfordert viel Führungsstärke, Mut und Ausdauer. Dennoch gibt es gute Nachrichten. „Wenn man sich dazu ernsthaft verpflichtet, gibt es so gut wie keine Möglichkeit, es zu verbocken“, sagt Entrepreneur und Aktivist Dan Pallotta. „Und es wird einen echten Wandel in Ihrer Organisation bewirken.“ Wir hoffen, dass Sie in Zukunft mutigere Gespräche mit Ihren Kollegen führen können.
Über den Autor:
Matthew Couto ist freier Texter und Journalist mit Marketingerfahrung im Non-Profit-Bereich. Er hat einen Bachelor-Abschluss in Journalismus und arbeitete als Kommunikationskoordinator bei TechSoup Canada.
Copyright © 2018 TechSoup Global. This work is published under a Creative Commons Attribution-NonCommercial-3.0 Unported.
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