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Ein Blick hinter die Kulissen: Nachhaltigkeitsprozesse bei Finanzinstituten

Ein Fachbeitrag von Frank Wieser und Jil Wieser

Fonds-News Oktober 2022 – Newsletter abonnieren

Anleger werden mit dem Thema Nachhaltigkeit geradezu überschwemmt. Das Thema ist in der Geldanlage quasi omnipräsent und zugleich irgendwie verwirrend. Da wird von Geldanlage mit nachhaltigen Merkmalen gesprochen oder von ESG-Scores. Was bedeutet das alles, was ist cleveres Marketing und was ist wirklich relevant?

Nachhaltige Geldanlage hat durch die EU den lange geforderten Rückenwind bekommen. So müssen Finanzinstitute seit Anfang August ihre Anleger fragen, wie sie denn ihre Anlagepräferenzen im ESG-Bereich (E = Umwelt, S =Soziales, G = Unternehmensführung) umgesetzt bekommen möchten, die sogenannte ESG-Präferenzabfrage. Seit der Finanzkrise im Jahr 2008 standen hier Risikoaspekte und Anlageerfahrung im Vordergrund. Jetzt bekommt die Geldanlage quasi eine dritte Dimension.

Drei wichtige Punkte helfen Ihnen, die Präferenzabfrage bestmöglich zu nutzen und sicherzustellen, dass Ihre Anlagepräferenzen im ESG-Bereich auch in Ihrem Sinne umgesetzt werden.

Viele Ratinghäuser, viele Bewertungsschemata

Um Unternehmen auf Nachhaltigkeit zu untersuchen, sammeln und erfassen sogenannte Ratingagenturen große Datenmengen, welche dann an Finanzhäuser für die eigene Analyse weitergeben werden.

Experten schätzen, dass es weltweit etwa nur eine zweistellige Anzahl von ernst zu nehmenden Datenhäusern gibt, die Unternehmen anhand verschiedenster Kriterien analysieren und bewerten. Dabei werden nicht nur Ausschlusskriterien formuliert wie z.B. „Keine Kinderarbeit“, sondern auch soziale Aspekte oder gute Unternehmensführung betrachtet. So kommen diese Ratinghäuser dann zu einem ESG-Rating. In der Praxis gibt es aber kein Unternehmen, das alle Kriterien perfekt erfüllt. Um Unternehmen aber dennoch bewerten zu können, haben die großen Ratingagenturen Bewertungsschemata eingeführt, z.B. ein Punktesystem von Null bis Hundert oder Ratings von CCC bis AAA.

Als Anleger sollte man aber berücksichtigen: Die Ratingagenturen gehen nicht einheitlich vor. Weder sind weltweit die notwendigen Ausschlusskriterien definiert, noch die Vorgehensweise oder Methodik. Manche Ratingagenturen schauen lieber „in den Rückspiegel“ und andere lieber nach vorne.

„High Risk“ oder „Excellent“? – Das Problem der Ratings

Besonders Ölkonzerne leisten einen erheblichen Beitrag zu den CO2 Emissionen und versuchen deshalb immer stärker, sich als nachhaltige Unternehmen zu etablieren. Auch das Großunternehmen Shell beteuert seinen Einsatz für das Klima. Die Historie des Unternehmens spricht gegen seine Ambitionen.

Als Shell 1995 ankündigt, seine Öllagerplattform Brent Spar im Atlantik zu versenken, protestieren tausende Kunden gegen die Maßnahme. Damals lenkt das Unternehmen zwar ein, dass wirklich ein Umdenken stattfindet, kommende Vorfälle schüren dann allerdings Zweifel.

2021 will Shell an der Wild Coast in Südafrika neue Öl- und Gasvorkommen ermitteln. Was das Unternehmen dabei nicht berücksichtigt: ihr Explorationsverfahren schadet der Orientierung von Walen. Das südafrikanische Gericht untersagt dem Ölkonzern deshalb weitere Maßnahmen. Diese Vorfälle geben zurecht zu denken: Schafft Shell den Schritt ins Grün?

Laut Deutschlandchef Fabian Ziegler ist der Konzern momentan für zehn Prozent aller deutschlandweiten CO2 Emissionen verantwortlich. Kein Wunder, dass sich das Unternehmen im Jahr 2021 vor Gericht verantworten musste. Insgesamt 7 Umweltunternehmen klagten gegen den Ölkonzern. Das Urteil: Shell muss seinen CO2 Ausstoß bis 2030 um 45 Prozent verringern. Ein historisches Urteil!

Aber wie kann Shell das umsetzen? Das Zauberwort heißt Wasserstoff. In den nächsten zehn Jahren will sich Shell zum deutschlandweit führenden Anbieter von grünem Wasserstoff etablieren und sein Angebot von fossil flüssigen Brennstoffen gleichzeitig stark einschränken. Der Weg führt also von ölbasierten Produkten eindeutig in Richtung erneuerbare Energien. Ein Erfolgsgarant für Nachhaltigkeit?

ESG Ratingagenturen sind sich uneinig. Die Rating Agentur Sustainanalytics stuft das Unternehmen als „High Risk“ ein. Von allen gerateten Konzerne befindet sich Shell – was das Risiko betrifft – auf Platz 12.648 von 14.822. Ein sehr schlechtes Zeugnis für den Ölproduzenten. Allerdings gibt es auch Ratings, die dieser Bewertung widersprechen. Das zur englischen Börse zugehörige Unternehmen Refinitiv bewertet Shell als „excellent“ und ermutigt damit zum Investment.

Fazit: Ob ein Unternehmen wirklich nachhaltig ist, lässt sich nicht allein an Ratings festmachen. Anleger müssen sich also informieren. Das erscheint auf den ersten Blick mühsam, allerdings reicht für die allermeisten Abwägungsentscheidungen schon der gesunde Menschenverstand.

Kennt sich eigentlich Ihr Berater aus – die „Teslafrage“

Die ESG-Präferenzabfrage ist nun für alle Finanzinstitute Pflicht. Manchen Instituten, wie z.B. Kirchenbanken oder spezialisierten Vermögensverwaltern, ist ESG ein Herzensthema und die Berater sind gut geschult. Sie können im Gespräch den Analyseprozess des eigenen Hauses mit seinen Stärken und Schwächen verargumentieren und sind sattelfest auch bei kritischen Nachfragen. In solchen Diskussionen merken Sie als Anleger auch schnell, wie ernst es Ihrem Berater mit dem Nachhaltigkeitsthema meint. Ist Nachhaltigkeit nur Mittel zum Zweck, um den Wertpapierumsatz zu steigern, oder steckt eine intrinsische Motivation dahinter?

Unser Tipp: Stellen Sie doch mal die Gegenfrage: Wie wird Tesla bewertet? Denn gerade bei Tesla scheiden sich die Geister – und es gibt keine perfekte Antwort. Als Pionier für Elektromobilität liefert Tesla zweifelsohne einen ungemein wichtigen Beitrag gegen den CO2 Ausstoß. Der Umgang mit dem Rohstoffabbau für die Batterien oder die Vorfälle beim Autopilot stehen hingegen auf der Sollseite. Ein solches Beispiel zeigt, dass es keine richtige Antwort gibt. Wichtig ist aber, dass Finanzhäuser und ihre Berater sich mit genau solchen Fragestellungen auseinandersetzen und Antworten liefern können.

Fazit: Keine Antwort wäre in diesem Fall die schlechteste Antwort.

Kostencheck: Teurer, aber nicht grüner?

Die Nachhaltigkeitsanalyse von Ratingagenturen gibt es nicht umsonst. Daten müssen erhoben, ausgewertet und übermittelt werden. Personal muss eingestellt und geschult werden. Das kostet viel Geld. Im Augenblick ist zu beobachten, dass die Kosten auf breiter Front nicht weitergegeben werden. Die Finanzindustrie versucht eher, ihre Kunden zu Umschichtungen zu bewegen und an der Transaktion zu verdienen. Viele neue „grüne“ Produkte sind entstanden und viele dieser Produkte haben durchaus ihre Existenzberechtigung.

Als Kunde sollte man aber den Gegencheck machen: Handelt es sich bei der Produktempfehlung wirklich um eine Innovation, oder ist es der gleiche Fonds wie zuvor – mit den gleichen Werten, aber einem anderen, „grüneren“ Marketing?

Es empfiehlt sich auch, selbst eine Kostenprüfung über die gängigen Onlineportale zu machen. Welche internen Kosten hatte ein Fonds vor drei Jahren, und wie hoch sind diese internen Kosten heute? Sind die zehn größten Werte womöglich immer noch unverändert? Wird wirklich ein Mehrwert im Sinne einer umfangreichen ESG-Auswertung gemacht, oder handelt es sich eher um Greenwashing – also dem marketingmäßigen Herausstellen eines vermeintlich grünen Images?

Fazit: Eine Transaktion macht am Ende nur dann Sinn, wenn einem als Anleger das Thema ESG wirklich am Herzen liegt und das empfohlene Produkt deutlich grüner ist.

Foto: tanaonte, stock.adobe.com

Autor:innen dieses Fachbeitrags

Porträt Frank Wieser

Frank Wieser ist Chief Financial Officer im Haus des Stiftens.

Jil Wieser ist Praktikantin im Finanz-Bereich und studiert an der Ruhruniversität Duisburg-Essen.

Vermögenspooling – die Geldanlage für Gemeinnützige

Klare Ziele. Professionelle Umsetzung. Unabhängige Kontrolle. Oder kurz: Gemeinsam mehr Vermögen.

www.vermoegenspooling.org

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