Projektmanagement virtuell, Teil 1
Newsletter-Beitrag, August 2017
Trends und Herausforderungen
Virtuelle Zusammenarbeit ist bereits heute sehr gefragt und wird auch in Zukunft im Rahmen der Technologisierung und Digitalisierung zunehmen. Auf Grund ihrer Neuartigkeit scheint virtuelle Projektarbeit eine große Herausforderung für Teams darzustellen. In dieser Reihe steigen wir tiefer in die Welt des virtuellen Projektmanagements (PM) ein und bringen Ihnen Herausforderungen, Chancen, Best Practices und Tipps rund um virtuelles Projektmanagement näher.
Wie kam es überhaupt zum virtuellen PM?
Grundsätzlich wurde der Trend in den letzten Jahren vor allem durch die folgenden drei Faktoren hervorgerufen:
Digitalisierung ermöglicht Austausch über weite Distanzen
Zum einen wurde im Zuge der Digitalisierung ein Austausch über weite Distanzen möglich. Damit haben Unternehmen heutzutage die Möglichkeit, sämtliches auf der Welt vorhandenes Know-How zu nutzen. Lebt der Experte für Onlinemarketing, der eine Bereicherung für das neue Projekt wäre, in Australien, dann stellt diese Tatsache für moderne Unternehmen zwar eine Herausforderung dar, jedoch kein Hindernis. Der Experte kann dennoch mit Hilfe von technischen Mitteln als vollwertiges Teammitglied integriert werden und das Projekt mit seinem Know-How bereichern.
Wirtschaftliche Entwicklung von neuen Märkten
Des Weiteren entwickeln sich aktuell einige neue Märkte, die auch wirtschaftlich mehr und mehr an Bedeutung gewinnen. Beispiele hierfür sind China oder Indien. Für Unternehmen ist es von hoher Bedeutung, auf diesen Märkten präsent und vor Ort zu sein, um weiter zu wachsen. Vor allem, da in einigen Fällen die Gesetzgebung der Länder eine Zusammenarbeit mit einheimischen Firmen verlangt, um in diesen Märkten tätig sein zu dürfen. Dies führt zu weit verteilten Projektteams, die ebenso auf eine virtuelle Zusammenarbeit angewiesen sind.
Outsourcing liegt im Trend
Unter Outsourcing wird die Auslagerung von Wertschöpfungsaktivitäten eines Unternehmens auf einen externen Zulieferer verstanden. Die Inanspruchnahme von qualifizierten oder spezialisierten Vorlieferanten reduziert meist die Produktions-, Entwicklungs- oder Dienstleistungsgemeinkosten eines Betriebes. Outsourcing liegt im Trend, da Unternehmen ihre Fixkosten verstärkt kritisch betrachten. Im Gegensatz zu spezialisierte Abteilungen im Unternehmen können Zulieferer über die Vertragsgestaltung viel kurzfristiger auf- und abgebaut werden. In Zusammenarbeit mit externen Kooperationspartnern werden Teams ebenfalls häufig zu virtuellen Teams.
Herausforderungen
Im Rahmen dieser drei Faktoren wurden bereits einige Vorteile virtueller Teams, wie Kosteneinsparungen oder ein hoher Grad an Spezialisierung und Know-How der einzelnen Teammitglieder, angesprochen. Doch natürlich bringt die virtuelle Zusammenarbeit auch einige Herausforderungen mit sich.
Virtuelle Projektarbeit führt unter anderem zu einem zerteilten Prozess. Grund hierfür sind kommunikative, geografische und kulturelle Barrieren, die Teammitglieder und Projektleiter in allen Schritten überwinden müssen. Dies wird vor allem zu Beginn eine große Herausforderung darstellen und sich möglicherweise im Laufe der Zusammenarbeit minimieren, wenn sich die Mitglieder aufeinander eingestellt haben.
Zusätzlich können kulturelle und auch fachliche Unterschiede zu Missverständnissen führen. Schon allein Sprachbarrieren erschweren eine Zusammenarbeit, doch kulturelle Unterschiede sind kritischer, da nicht alle Projektmitarbeiter über interkulturelle Kompetenz verfügen. Ist das virtuelle Team zudem etwas größer, lässt sich eine weitere Herausforderung erkennen: Die Mitglieder treffen sich eher selten alle persönlich. Dadurch gestaltet sich die Entwicklung eines „Wir-Gefühls“ und eines Teamzusammenhalts als sehr kompliziert.
Quelle: White Paper, InLoox
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