Fördergelder für die EZ
Überblick zu Fördermitteln von EZ-Scout Julia Seitz, Februar 2019
Inlandsarbeit
So werden sowohl Projekte bedacht, die im Rahmen der sogenannten Inlandsarbeit bzw. entwicklungspolitischen Informations-Bildungsarbeit in Deutschland umgesetzt werden und globale Zusammenhänge thematisieren. Das können Themen sein wie Fairer Handel, die Auswirkungen des Klimawandels, Flucht und Migration, Menschenrechte oder globale Un/Gerechtigkeit. Gefördert werden dann beispielsweise Vorträge, Podiumsdiskussionen, Filmprojekte, Kampagnen und weiteres im Rahmen der Förderlinien: „Aktionsgruppenprogramm“ (AGP) für Kleinstmaßnahmen mit Fördersummen bis zu 2.000 Euro, „Förderprogramm Entwicklungspolitische Bildung“ (FEB) für Fördersummen ab 10.000 Euro und „Programm zur Förderung entwicklungspolitischer Qualifizierungsmaßnahmen“ (PFQ) mit bis zu 25.000 Euro Zuschuss. Anträge können bei Engagement Global gestellt werden, einer staatlichen Organisation, die zudem kostenfreie Beratung zur Förderung von entwicklungspolitischem Engagement im In- und Ausland anbietet.
Auslandsarbeit
Daneben stehen Fördergelder für deutsche gemeinnützige Organisationen zur Verfügung, die zusammen mit einer lokalen, unabhängigen Partnerorganisation Projekte in Entwicklungs- und Schwellenländern umsetzen. Welche Länder konkret dazu zählen, wird über die sogenannte OECD-DAC-Liste veröffentlicht.
Für die Auslandsarbeit stehen vier Förderlinien des BMZ zur Verfügung: der „EZ-Kleinprojektefonds“, welcher Projekte mit bis zu 25.000 Euro bezuschusst, wird von den Schmitz-Stiftungen (für Organisationen mit Sitz in den westdeutschen Bundesländern) und der Stiftung Nord-Süd-Brücken (für Organisationen mit Sitz in den ostdeutschen Bundesländern) verwaltet. Von beiden Stiftungen werden seit Januar 2019 auch entwicklungspolitische Auslandsprojekte mit einer Fördersumme zwischen 25.000 und 50.000 Euro beraten und gefördert.
Ab einem Fördervolumen von 50.000 Euro steht eine weitere Förderlinie zur Verfügung, die sowohl von den Schmitz-Stiftungen (für Erstantragsteller) als auch von Engagement Global (dort bekannt als „bengo“) betreut wird.
Zuletzt bietet der ebenfalls von Engagement Global verwaltete „Transportkostenzuschuss“ (TKZ) die Möglichkeit, für Sachgütertransporte in Entwicklungs- und Schwellenländer finanzielle Unterstützung von bis zu 20.000 Euro zu erhalten.
Für alle beschriebenen Förderlinien gelten jeweils bestimmte Rahmenbedingungen, die von antragstellenden Organisationen zu berücksichtigen sind. Zudem handelt es sich bei den Förderlinien um eine Anteilsfinanzierung von i.d.R. 75% der zuwendungsfähigen Gesamtausgaben, sodass ein Eigenanteil von 25% für ein entsprechendes Projekt aufgebracht werden muss.
Zur Autorin
Julia Seitz ist Projektmanagerin bei der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH. Bis Juli 2019 war sie für zwei Jahre vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) als EZ-Scout ins Haus des Stiftens entsandt, wo sie als unabhängige Expertin im Themenbereich Entwicklungszusammenarbeit tätig war.
Beitragsfoto: shutterstock.com, amenic181
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